Betriebe sind verpflichtet, eine umfassende Analyse ihrer Abwärmepotentiale zu ermitteln und diese an die Bundesstelle für Energieeffizienz beim BAFA zu übermitteln sowie Maßnahmen zur Nutzung von Abwärme zu entwickeln. Neben den gesetzlichen Verpflichtungen entdecken Unternehmen und öffentliche Einrichtungen aber zunehmend mehr das Energiepotential in Abwärme. Sie lässt sich zum Heizen von Büros, Fertigungshallen, Wohn- und Arbeitsräumen nutzen, zur Erwärmung von Brauchwasser oder zur Erzeugung von Prozesswärme, zum Beispiel zum Trocknen. Außerdem kann Abwärme zur Erzeugung von Kälte und Strom dienen. Das Bundesamt für Energie BFE hat festgelegt, dass Abwärme keine Primärenergie enthält und daher CO2-neutral ist. Wer zudem Abwärme sinnvoll energetisch nutzt, kann je nach Anwendung öffentliche finanzielle Förderung erhalten. Aufgrund der Komplexität und Vielschichtigkeit ist es allerdings ratsam, entsprechende Fachleute bei diesem Thema hinzuzuziehen. Der Energiedienstleister FAMIS aus der VSE-Gruppe bietet zum Beispiel integrierte Gesamtkonzepte und innovative Lösungen zum effizienten Einsatz von Energie und kennt sich aus bei den unterIn dieser Ausgabe Titel: • Energie aus Abwärme heiß begehrt Projekte: • Hotelbau an der Saarland Therme voll im Plan • „THE SQUAIRE“ lädt los • FAMIS plant technische Gewerke für das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier Kunde: • Wohnstift Egon-Reinert-Haus setzt auf Solarenergie Trends: • Nachgefragt bei Alexander Schmidt die Nutzung von Abwärme insbesondere in der prozesswärme-intensiven Industrie ein wichtiges Element der betrieblichen Energieeffizienz- und Klimaschutzbemühungen. Aufgrund gesetzlicher Verschärfungen durch das Energieeffizienzgesetz kommt zunehmend Druck auf den Kessel in allen Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtenergieverbrauch von mindestens 2,5 GWh nach derzeitigem Stand. Zurzeit wird das Energiedienstleistungsgesetz vom Gesetzgeber überarbeitet, so dass sich die Grenzen verschieben können. Diese Neben der Vermeidung von Abwärme gibt es längst praxiserprobte Möglichkeiten, die in der unvermeidbaren Abwärme enthaltene Energie sinnvoll zu nutzen. Die Wärmerückgewinnung, sprich die Wiederzuführung von Abwärme in den Produktionsprozess, ist beispielsweise ein probates Mittel. Schließlich gilt Prozesswärme als die größte Abwärmequelle. Druck auf dem Kessel In Zeiten der Wärmewende und steigender Energiepreise ist deshalb Energie aus Abwärme heiß begehrt Auf den Punkt gebracht. Infos der FAMIS-Gruppe. FAKTkompakt #4/2024 schiedlichen Fördertöpfen. Dazu gehört auch der Bereich der Abwärmenutzung. Da steckt viel drin FAMIS ist in diesem Bereich in zahlreichen unterschiedlichen Projekten aktiv. Dazu zählen beispielsweise Untersuchungen und Machbarkeitsstudien zur Nutzung von Abwärmepotentialen oder Kälteprozessen in der Industrie, die Wärmerückgewinnung von Energie in Abwasser oder die Nutzung von Flusswasser mittels einer Wärmepumpe. Zudem unterstützt FAMIS bei der gesetzlich geforderten Feststellung und Meldung von Abwärmepotentialen und darüber hinausgehend bei der Einführung und Umsetzung eines normativen Energiemanagementsystems gemäß DIN EN ISO 50001 in Unternehmen gemeinsam mit dem Partner proTerra. Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt und die Bedeutung erneuerbarer Wärme nimmt stetig zu. 205,5 Milliarden Kilowattstunden Wärme aus Abwärme wurden allein 2023 erzeugt. Tendenz steigend. Weitere Infos: jan.fehlhaber@famis-gmbh.de Prozesswärme in Form von Dampf, Luft oder Rauchgas, Industriewärme in Form von Abgasen, Kühlwasser oder Wärmeverlusten, Abwässer oder sogar Flusswasser – überall steckt jede Menge ungenutzte Energie drin. Fachleute schätzen, dass allein 20 bis 50 % der industriellen Energiezufuhr als Abwärme verloren geht. Energie, die ungenutzt an die Atmosphäre oder ins Abwasser abgegeben wird. 24°C 0°C 19°C 5°C beheizter Raum Wärmerückgewinnung Abluft Außenluft ©Reinraum, CC BY-SA 3.0 ©Otterinfo, CC BY-SA 3.0 14.000-kW-Absorptionswärmepumpe zur Nutzung industrieller Abwärme in einem Fernheizwerk
2 FAKT kompakt Das reine Wellness-Hotel mit 32 großzügig angelegten Zimmern und Suiten für Erwachsene ist kein Hotel im klassischen Stil, sondern mit exklusiven Badeelementen gestaltet, d. h. viele Zimmer sind SPA Suiten mit eigenem Whirlpool und Sauna. Bauherr und Betreiber ist die Projektgesellschaft Hotel Saarland Thermen Resort mbH, die die Fa. Schauer & Co. GmbH aus Überlingen als Totalunternehmer beauftragt hat, das bestehende Gebäude zu einem Hotel umzubauen. Der Rückbau des Gebäudes startete im Sommer dieses Jahres und zurzeit laufen die Umbaumaßnahmen auf vollen Touren. Geplant ist außerdem die Erweiterung der Thermen- und Saunalandschaft in der Saarland Therme. Bei der Planung der technischen Gewerke für das neue Hotel setzt die Schauer & Co. GmbH auf das Know-how des bewährten Energiedienstleisters FAMIS aus der VSEGruppe. FAMIS ist als erfahrener Partner bereits seit 2012 bei der Wärmeversorgung der Saarland Therme mit im Boot. Groß geschrieben wird bei allen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen das Thema Nachhaltigkeit. So hat FAMIS den Auftrag erhalten, ein innovatives Energiekonzept für die Wärme- und Stromversorgung für das Gesamtprojekt zu erarbeiten. Zum Zuge kommen könnte eine 400 kWpeak Photovoltaikanlage auf den Dächern der zu errichtenden Carports am Parkplatz sowie der Einsatz von Wärmepumpen. Sie sollen in Kombination mit den vorhandenen Block-Heizkraftwerken die notwendige Energie liefern und den Bezug des fossilen Brennstoffs Erdgas reduzieren. Ein wichtiges Ziel ist es, die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren und die Umwelt nachhaltig zu entlasten. Viel Expertise Die Schauer & Co. GmbH mit Sitz in Überlingen am Bodensee sieht sich als Partner für private Investoren sowie Städte und Gemeinden im Bereich Freizeitbäder. Gründer und Geschäftsführer ist Andreas Schauer. Das Unternehmen übernimmt Planung, Finanzierung, Umsetzung sowie Unterhalt und Betrieb von Freizeitbädern und verfügt über eine über 20-jährige Expertise. Mit den Bäderbetriebsgesellschaften beschäftigt das Unternehmen rund 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben zahlreichen Projekten betreibt das Unternehmen derzeit zehn große Bäder in Deutschland und der Schweiz. Im Saarland sind das die Saarland Therme und das freizeitorientierte Familienbad Calypso in Saarbrücken. Weitere Infos: www.schauer-co.de bernd.brachmann@famis-gmbh.de Projekte Die beiden Fachausschüsse AK Elektrotechnik und Technische Gebäudeausrüstung Bäder tagten auf Einladung der FAMIS Mitte Oktober zwei Tage in der VSEHauptverwaltung in Saarbrücken. Neben Fachthemen wie der spezielle Brandschutz oder Zählerkonzepte in Bädern, Gebäudeautomation oder Wärmerückgewinnung aus Abwässern in Schwimmbädern diskutierten die Fachleute, wie und in welcher Form Schwimmbadbetreiber bei gesetzlichen Vorgaben unterstützt werden können und diese auf Bäder anzuwenden sind. Betreiber öffentlicher Frei- und Hallenbäder sind in Deutschland in erster Linie Städte, Gemeinden sowie deren Stadtwerke. Unterstützung für mehr Energie-Effizienz Der Gesetzgeber hat in den letzten Jahren die Messlatte für ein Mehr an Energie-Effizienz in Bädern sukzessive höher gelegt. So sind Betreiber gesetzlich verpflichtet, zum Beispiel künftig verstärkt Primärenergie einzusparen, regenerative Energien und Abwärme besser zu nutzen. Der Energiedienstleister FAMIS steht den Betreibern seit vielen Jahren mit Rat und Tat zur Seite, übernimmt beispielsweise die technische Betriebsführung von Bädern, reduziert den Energieeinsatz und damit Kosten und entlastet Kommunen und Stadtwerke bei deren Betreiberverantwortung. Ein weiteres wichtiges Ziel der Fachausschüsse ist es, die gesetzlich vorgeschriebenen Normen für Badbetreiber einheitlich, transparent und anwendbar zu gestalten. Dazu tauschen sich die Mitglieder der Fachausschüsse intensiv und regelmäßig aus, um aus den Erfahrungen gegenseitig zu lernen. Peter Krebs von der FAMIS ist in beiden Ausschüssen vertreten. Die nächste Tagung findet im März kommenden Jahres statt. Digitalisierung von Bädern Generell stellt sich immer wieder die Frage, inwieweit Liegenschaften, Gebäude und technische Anlagen für den weiteren Betrieb digitalisiert werden sollten. Bei der Planung von Gebäuden und Anlagen macht hier der Gesetzgeber mittlerweile bereits viele Vorschriften und die Entwicklung geht eindeutig in Richtung Building Information Modelling (BIM) in der Planung. Bereits jetzt dürfen viele öffentliche Projekte nur noch so geplant werden. Das bedeutet, dass alle Bauteile eines Gebäudes digital erfasst und mit ihren speziellen Eigenschaften in den Planungsprogrammen hinterlegt sind. So sollte in der Planungsphase direkt im Programm auffallen, wenn Bauteile mit ihren Eigenschaften nicht zusammenpassen, es Schnittstellenproblematiken gibt und ob alle Normen eingehalten werden. Alle Daten, die hier erfasst werden, gehen später auch als Informationen in den Betrieb über. Was aber wird aus dem Bestand und wie weit und in welcher Tiefe sollten technische Anlagen digitalisiert und abgebildet werden? Auch dies ist ein Themenbereich, mit dem sich die Arbeitskreise kritisch auseinandersetzen, um so optimale Empfehlungen für die Betreiber herausgeben zu können. Weitere Infos: peter.krebs@famis-gmbh.de Schwimmbad-Fachleute aus ganz Deutschland zu Gast bei FAMIS Hotelbau an der Saarland Therme voll im Plan Regenerative Energie im Fokus Im kommenden Jahr verfügt das Saarland in Rilchingen-Hanweiler über ein neues touristisches Highlight: Derzeit entsteht direkt neben der Saarland Therme in dem Gebäude, in dem ursprünglich ein Gesundheitszentrum vorgesehen war, das künftige Marrakech- Boutique-Hotel. FAMIS-Projektleiter Bernd Brachmann und Geschäftsführer Leiter Bau- und Projektmanagement Roland Eberle (r.). Foto: Armin Neidhardt Foto: Dirk Guldner
FAKT kompakt 3 Projekte Im ersten Schritt errichtet FAMIS 40 Ladeboxen mit 80 Ladepunkten für „THE SQUAIRE“ im Rahmen eines Contracting-Modells. Errichtet werden die Ladeboxen vom saarländischen Unternehmen A & F Elektro-Technik GmbH aus Theley. Weitere Ladeboxen könnten in einem zweiten Step folgen. Mit an Bord des Gesamtprojekts ist die für e-mobility zuständige E.ON Drive GmbH, die im Auftrag der FAMIS die kaufmännische Betriebsführung übernimmt. Zudem stellt E.ON Drive technische Komponenten wie das GridX- und das BackendSystem bereit. Der Aufbau der e-Ladeinfrastruktur gilt als ein Musterprojekt und Leuchtturm in der konzernübergreifenden Zusammenarbeit und Arbeitsteilung der E.ON. Der Erstkontakt zum Kunden an FAMIS erfolgte über das EIS-Segment (Energy Infrastructure Solutions), über dessen deutschlandweite Vernetzung Meldungen +++ Die Marienhaus-Gruppe, die ctt-Gruppe, Stiftung Hospital St. Wendel, kohlpharma sowie Stanley Black & Decker haben FAMIS mit der Einführung eines Energiemanagementsystems 50001 (EMS) beauftragt. Gemeinsam mit dem Partner proTerra wird FAMIS das EMS bis Mitte 2025 installieren. +++ +++ Zur Steigerung der EnergieEffizienz hat FAMIS im Schwimmbad an der HermannNeuberger-Sportschule in Saarbrücken zwei neue Hochleistungspumpen eingebaut. Zuvor hatte FAMIS bereits die Gebäudeautomation auf den neuesten Stand gebracht. +++ +++ Im Rahmen der energetischen Sanierung hat FAMIS im Hallenbad des Sportzentrums Mellin in Sulzbach vier neue Umwälzpumpen eingebaut. +++ +++ Die CQLT SaarGummi Deutschland GmbH in Wadern-Büschfeld hat FAMIS mit einer Machbarkeitsstudie zum Einsatz von Photovoltaik beauftragt. Das Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Herstellern hochqualifizierter Dichtungssysteme für die Automobilindustrie. +++ +++ Für die Edith-Stein Fachklinik Bad Bergzabern (cttGruppe) erarbeitet FAMIS ein Konzept zum Repowering des Block-Heizkraftwerks und zum Einsatz von Photovoltaik. +++ +++ Standort Alzenau weiter bei FAMIS: Für den Sirius Business Park Alzenau in der Industriestraße 13 erbringt FAMIS auch in Zukunft Facility Management-Dienstleistungen. Das haben die beiden Partner vertraglich vereinbart. +++ immer der möglichst beste Knowhow-Träger in regionaler Nähe zum Kunden geführt wird. Das Projekt im Detail Bei der e-Ladeinfrastruktur kommt ein so genanntes dynamisches Lastmanagement zum Einsatz, d. h. der Eingangsstrom wird überwacht und regelt je nach Bedarf den Ladestrombezug zu den E-Fahrzeugen. Damit kann die Ladekapazität effizient gesteuert und erhöht werden. Im Rahmen des Contractings übernimmt FAMIS u. a. die technische Betriebsführung der e-Ladeinfrastruktur. Dazu zählen Inspektion und Wartung sowie Instandsetzung und gegebenenfalls die Störungsbeseitigung. Neben dem monatlichen Reporting hält FAMIS eine 24/7Servicehotline vor. Zur kaufmännischen Betriebsführung, die seitens Startschuss für die e-mobile Infrastruktur „THE SQUAIRE“ lädt los E.ON Drive im Auftrag der FAMIS übernommen wird, zählen der BackendBetrieb, die Abrechnung, die Online-Systemüberwachung, die Fernbedienung des dynamischen Lastmanagements sowie das Monitoring wie Auswertung der Ladevorgänge. Vorzeigeimmobilie am Frankfurter Flughafen Das „THE SQUAIRE“ gehört zu den markantesten Bürogebäuden in Deutschland mit einer Top-Verkehrsanbindung. Die Immobilie ist 660 Meter lang, 65 Meter breit sowie 45 Meter hoch und hat elf Stockwerke mit einer Gesamtmietfläche von rund 140.000 Quadratmetern. FAMIS hatte bereits 2022 die Planung zur Sanierung der Rückkühlwerke, die für die Kälteversorgung des Gebäudes benötigt werden, übernommen. Weitere Infos: michael.sautter@famis-gmbh.de Die wohl bekannteste Gewerbeimmobilie Deutschlands „THE SQUAIRE“ am Frankfurter Flughafen erhält eine e-Ladeinfrastruktur von FAMIS. Nach umfassender Planung und Ausschreibung fiel im Herbst der Startschuss zur Umsetzung. Voraussichtlich im Januar 2025 können die ersten E-Autos laden. Auftraggeber der FAMIS ist die Sonar Real Estate mit Hauptsitz in Hamburg. Das Unternehmen ist vom Eigentümer mit dem Asset Management des Objekts betraut. Foto: The Squaire Foto: Armin Neidhardt
4 FAKT kompakt Das Wohnstift Egon-ReinertHaus auf dem Saarbrücker Eschberg zapft die Sonne an. Eine 64 kWpeak Photovoltaikanlage auf dem Dach des Anwesens sorgt dafür, dass ein Viertel des benötigten Stroms nunmehr selbst erzeugt wird. Nach rund vier Monaten Planung und Bauzeit ging die Solaranlage im Herbst technisch in Betrieb. Das Wohnstift hat dafür den erfahrenen und bewährten Partner FAMIS mit ins Boot geholt. Gebaut wurde die Anlage vom Solarteur Saarpfalz PV GmbH aus Kirkel. Das Egon-Reinert-Haus gehört zur Stiftung Saarbrücker Altenwohnstift und verfügt über 95 Appartements unterschiedlicher Größe und 32 Zimmer für die vollstationäre Unterbringung. Das Besondere daran ist, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Appartements ihre eigene Häuslichkeit behalten und Services wie ambulante oder stationäre Dienste wahlweise hinzubuchen können. Das Haus legt seit jeher großen Wert auf nachhaltiges Wohnen. Das betrifft nicht nur die Sanierungsmaßnahmen wie Wärmedämmung oder neue Versorgungsleitungen und das Vorhalten von E-Fahrzeugen, sondern nun auch die eigene Stromerzeugung aus Sonnenlicht. Gerade für die großen Stromverbraucher im Haus wie die eigene Küche und Wäscherei mit Heißmangel dürfte sich die Photovoltaikanlage für den Eigenverbrauch spürbar bemerkbar machen. Ziel ist es nämlich, die Energiekosten nachhaltig zu senken und die Umwelt zu entlasten. So erspart die Anlage Wohnstift Egon-Reinert-Haus setzt auf Solarenergie Gute Zeiten für sonnige Aussichten anlage zur Warmwasserbereitung zu installieren. Mit allen Maßnahmen zusammen kommt das Egon-ReinertHaus der nachhaltigen Energieversorgung wieder ein Stück näher. Weitere Zusammenarbeit mit FAMIS Das gilt auch für die weiteren Standorte der Stiftung Saarbrücker Altenwohnstift. Für das Wohnstift Reppersberg in Saarbrücken erstellt der Energiedienstleister FAMIS ein komplettes Energiekonzept zur nachhaltigen Strom- und Wärmeversorgung. Zum Zuge kommen sollen Photovoltaik und Wärmepumpen inklusive Booster für die Warmwasserbereitung, denn am Reppersberg wird noch mit Erdgas geheizt. Außerdem verfügt die Stiftung am Saarbrücker Franzenbrunnen noch über zwei Mehrfamilienhäuser. Ein drittes nach KFW-Standard 40, sprich der derzeit höchste Energiestandard für Gebäude, wird dort gerade von der GIU im Auftrag der Stiftung gebaut. Weitere Infos: tobias.speicher@famis-gmbh.de der Umwelt Jahr für Jahr ca. 27 Tonnen CO2. Rund 90.000 Euro hat die Stiftung in dieses zukunftsorientierte Projekt ohne öffentliche Förderung investiert. Und das Ende der Fahnenstange ist in puncto Nachhaltigkeit noch lange nicht erreicht, denn auf dem Dach des Anbaus besteht zusätzlich die Möglichkeit, künftig eine SolarkollektorAuf dem Dach des Egon-Reinert-Hauses: Verwaltungsdirektor Rüdiger Brill, FAMIS-Projektleiter Tobias Speicher und Denis Grzesik von Greenhomenergy (v.l.). Kundenportrait Stiftung Saarbrücker Altenwohnstift 1969 gründeten Bürgerinnen und Bürger den Verein Saarbrücker Altenwohnstift e. V., aus dem 2003 die gemeinnützige Stiftung Saarbrücker Altenwohnstift entstand. Seitdem werden mobile und ambulante Angebote und Dienste für Menschen in Saarbrücken intensiv ausgebaut. Die Stiftung ist Träger der Häuser Egon-Reinert-Haus und Wohnstift Reppersberg. Insgesamt arbeiten in den Häusern rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Markenzeichen ist, dass beide Häuser älteren Menschen Wohn-, Pflege- und Betreuungsangebote bieten, die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung garantieren sowie die persönlichen Lebensumstände berücksichtigen. Sicherheit, Geborgenheit und Individualität stehen im Zentrum der Unternehmensphilosophie. Darüber hinaus bietet die Stiftung qualitativ hochwertige Services an wie ambulante Pflege- und Betreuungsdienste, Menüservices für Zuhause oder Kurzzeitpflege. Weitere Infos: www.saarbruecker-altenwohnstift.de bei Rüdiger Brill, Verwaltungsdirektor der Stiftung Saarbrücker Altenwohnstift Warum setzt die Stiftung verstärkt auf Solarenergie? Nachhaltigkeit gehört quasi zu unserer DNA. Dazu gehören sowohl unsere Sanierungsmaßnahmen als auch der verstärkte Einsatz von Solarenergie. Ein wichtiges Ziel ist es natürlich, unsere Energiekosten zu senken, da die Strompreise bedingt durch die vielen Krisen in den letzten Jahren stetig gestiegen sind. Welche Ziele verfolgt die Stiftung als Mitglied im KEEP-Netzwerk Klimaschutz und Energieeffizienz für Pflegeheime? Unsere Motivation besteht darin, sich untereinander auszutauschen und vom Besseren zu lernen. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss von zehn Altenpflegeeinrichtungen aus dem Saarland und RheinlandPfalz, ist zunächst für die Dauer von drei Jahren angelegt und trifft sich regelmäßig. Ziele sind, die Energieverbräuche und die CO2-Emissionen zu senken, das Klima zu schützen und die Umwelt zu entlasten. Ich denke, dass wir mit unseren bereits umgesetzten Maßnahmen wie dem Aufbau einer e-mobilen Fahrzeugflotte, den energieeffizienten Sanierungsmaßnahmen und der Nutzung von Solarenergie einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Wie arbeitet Ihr Haus mit FAMIS zusammen? Den Energiedienstleister FAMIS kennen wir schon lange und wir arbeiten fair und partnerschaftlich zusammen. Vertrauen und Verlässlichkeit spielen dabei eine wichtige Rolle. Für ein Mehr an regenerativer Energie, Energieeffizienz und Klimaschutz ziehen wir an einem Strang. Nachgefragt Foto: Armin Neidhardt Foto: Denis Grzesik
Dazu gehören neben der technischen Abteilung des Krankenhauses die Ingenieurgesellschaft Syncron mbH um Architekt Tobias Moersdorf aus Igel, das Ingenieurbüro EPH aus Losheim und der Energiedienstleister FAMIS aus der VSE-Gruppe in Saarbrücken. Während die Gesamtkoordination in den Händen Syncrons liegt, das Gewerk Elektro bei EPH, hat FAMIS Planung und Bauleitung für die Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär, Kälte sowie medizinische Gase und Gebäudeautomation übernommen. Bauherr ist das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, das allein für die Technische Gebäudeausrüstung rund 6 Millionen Euro ohne öffentliche Zuschüsse investiert. Zeitplan Das Projekt „Herzzentrum“ besteht aus vier großen Bauabschnitten im laufenden Betrieb. Der Umbau des Erdgeschosses als erster Bauabschnitt ist weitestgehend abgeschlossen. Anfang kommenden Jahres können die Räume für die Diagnostik des Herzzentrums genutzt werden. Der zweite Bauabschnitt mit der neuen Technikzentrale im Dachgeschoss ist bereits gestartet und soll Mitte nächsten Jahres fertiggestellt sein. Die Lüftungs- und Kälteanlagen sind bereits geliefert. Der dritte Bauabschnitt bezieht sich auf den Umbau des ersten Obergeschosses für vier hochmoderne Herzkatheter-Messplätze. Dieser findet teilweise parallel zum Aufbau der Technikzentrale im Dachgeschoss im laufenden Krankenhausbetrieb statt. In einem vierten Bauabschnitt wird im 1. Obergeschoss ein Lungenzentrum mit Schlaflabor entstehen. Läuft weiterhin alles planmäßig, soll die Maßnahme Mitte 2026 abgeschlossen sein. Aufmerksam auf die FAMIS wurde Weitere Infos: Projektverantwortliche bei FAMIS: hermann.veith@famis-gmbh.de jan-lukas.mathei@famis-gmbh.de FAKT kompakt 5 Projekte FAMIS plant technische Gewerke für das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Bauprojekt „Herzzentrum“ in Trier voll im Plan Foto: Vitalis Die neue außenaufgestellte Lüftungsanlage ersetzt die Bestandsanlagen in der Technikzentrale und sichert somit den fortlaufenden Betrieb der darunterliegenden Herzkatheter-Messplätze. Später wird diese Anlage von außen in die neue Technikzentrale verortet und dort weiterverwendet. Dies spart dem Bauherrn Kosten und sichert den fortlaufenden Betrieb des Krankenhauses zugleich. Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung und gehört zur BBT-Gruppe, einem der großen christlichen Träger von Krankenhäusern und Sozialeinrichtungen in Deutschland. Es ist Klinik des Medizincampus Trier der Universitätsmedizin Mainz und verfügt über 684 Betten, 16 medizinischen Fachabteilungen und 18 Kompetenzzentren. Etwa 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen jährlich ca. 29.500 Patientinnen und Patienten stationär und ca. 65.000 ambulant. Weitere Infos: www.bk-trier.de 146.000 Ladepunkte in Deutschland Laut Angaben der Bundesnetzagentur gibt es in Deutschland rund 146.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte (Stand 9/2024). Davon entfallen bei der e-mobilen Ladeinfrastruktur ca. 115.000 auf Normalladepunkte, ein Zuwachs um 22 %, und 31.000 auf Schnellladepunkte, ein Zuwachs um 45 % gegenüber dem gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Insgesamt entspricht das einer installierten Leistung von rund 146 MW. Nicht berücksichtigt sind private Ladepunkte in Unternehmen und Haushalten. Im benachbarten Frankreich verzeichnet die nationale Vereinigung zur Entwicklung von E-Mobilität AVERE ein Zuwachs 2024 bei der öffentlichen Ladeinfrastruktur um 37 % auf insgesamt 144.000 Ladepunkte. Bis 2025 sollen dort zwischen 300.000 und 400.000 öffentliche Ladepunkte installiert sein. ZAHL des Monats Fotos: Jan-Lukas Mathei das Krankenhaus übrigens aufgrund einer Präsentation des Energiedienstleisters im Rahmen einer Ausschreibung. Die langjährige Erfahrung aus erfolgreich umgesetzten Projekten wie den Krankenhäusern in Pirmasens oder Rodalben waren klare Pluspunkte für die FAMIS. Aufgrund der guten Zusammenarbeit sind weitere Projekte denkbar. Der Zeitplan für Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen im laufenden Betrieb ist eng getaktet, die Herausforderungen an Hygiene und Nachhaltigkeit sind enorm, die Umsetzung bleibt höchst anspruchsvoll – das Bauprojekt „Herzzentrum“ für das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier liegt voll im Plan. Die Fertigstellung ist Mitte 2026 geplant. Ein wichtiger Grund dafür ist das eingespielte und erfahrene Team, das die Sanierungen beherzt angeht.
Coole Ideen für mehr Energieeffizienz 6 FAKT kompakt Projekte «Immer mehr Strom wird in Deutschland aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt, gleichzeitig steigt der Strombedarf durch verstärkte Nutzung von E-Autos und Wärmepumpen. Strom aus Sonne und Wind muss daher zu bestimmten Zeiten steuerbar gemacht werden und dafür müssen wir verstärkt in die Umsetzung kommen, zum Beispiel durch mehr Eigenverbrauch, was immer geht, oder durch Einschränkungen oder durch Marktanreize. Falls es zu kritischen Situationen im Stromnetz kommen sollte, da beispielsweise zu viele E-Autos gleichzeitig in einer Straße geladen werden, sorgt der bereits vorhandene Rechtsrahmen dafür, dass Netzbetreiber korrigierend eingreifen dürfen, indem die volle Leistung ohne Abschaltung für die Verbraucher gedimmt wird. Gleichzeitig sind die Netzbetreiber angehalten, ihre Netze vorausschauend und bedarfsgerecht auszubauen.» Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur: Strom aus Erneuerbaren steuerbar machen Klimaschutzgesetz beschlossen Der Saarländische Landtag hat mit den Stimmen der SPD Mitte November das saarländische Klimaschutzgesetz und das dazugehörige Klimaschutzkonzept beschlossen. Vorgesehen ist, dass das Saarland bis 2030 65% weniger CO2 produziert als 1990. Im zuständigen Ausschuss waren zuvor mehr als 100 Verbände und Vereine zum Gesetz gehört worden. 45 Maßnahmenbündel für den Klimaschutz und 17 für die Klimafolgenanpassung wurden beschlossen. Rund 1,5 Mrd. Euro will das Land dafür in die Hand nehmen, größtenteils aus dem Transformationsfonds. Das Klimaschutzkonzept soll durch den aktiven Beitrag aus Wirtschaft, Gesellschaft und jeder Saarländerin und jedem Saarländer zu einem tragfähigen Handlungsleitfaden für Klimaschutz und Klimafolgeanpassung werden. Es handelt sich außerdem um ein Instrumentarium, das die Klimaschutz-Maßnahmen mit Zahlen hinterlegt und sie damit langfristig bewerten lässt. Maßnahmen für den Klimaschutz sind unter anderem die Transformation der saarländischen Industrie durch Grünen Stahl, die Mobilitätswende mit der Forcierung eines weniger motorisierten Individualverkehrs und die Förderung gesunder und klimaresilienter Wälder. Zu den Klimaanpassungen gehört der Ausbau des kommunalen Hochwasser- und StarkregenschutServerräume brauchen Strom und Kälte, damit sie rund um die Uhr einwandfrei funktionieren. Die VSE NET, die eine Vielzahl an Serverräumen und Rechenzentren an unterschiedlichen Standorten allen voran im Saarland betreibt, hat FAMIS damit beauftragt, sukzessive die Klimatisierung in den jeweiligen Räumen technisch und energetisch auf den neuesten Stand zu bringen. In der VSE-Hauptverwaltung werden künftig zwölf neue Kühlaggregate mit einer installierten Kälteleistung von 300 kW für die benötigte Kälte zur Kühlung der Serverräume sorgen. Zum Vergleich: eine herkömmliche Klimaanlage in einem gedämmten Privathaus braucht ca. fünf kW Kälteleistung zur Abkühlung eines 50 m2 großen Wohnraums. In der Hauptverwaltung kommt eine so genannte Hybridkühlung zum Einsatz, d. h. in den neuen Klimaschränken ist jeweils ein Kompressor für die Direktverdampfung integriert und zusätzlich gibt es eine freie Kühlung auf dem Dach. Damit kann vor allem in der kalten Jahreszeit die Außenluft zum Kühlen der Räume genutzt werden. Das spart jede Menge Energie ein. Die neue Anlage ist so konzipiert, dass sie auch bei nicht ganz so kalten Temperaturen die benötigte Kaltluft von draußen bereits vorkühlen kann. Die alten Kühlaggregate sind bereits ausgebaut, so dass noch in diesem Jahr mit den Rohrnetzarbeiten und dem Abbau der Rückkühlaggregate auf dem Dach der VSE begonnen werden kann. Läuft alles planmäßig, wird die neue Serverraumkühlung im ersten Quartal 2025 in Betrieb genommen. FAMIS hat dafür die komplette Planung inklusive Berechnung sowie die Ausführung und Bauleistung übernommen. Die Umbaumaßnahme erfolgt im Bestand. Planung und Bereitstellung von Kältedienstleistungen gehören zum Portfolio des Energiedienstleisters FAMIS. Weitere Infos: jens.mathis@famis-gmbh.de zes, die Erstellung eines Hitzeaktionsplans sowie die Entlastung der Kanalisation und Kläranlagen durch die Aktion Wasserzeichen. In der VSE-Hauptverwaltung strukturiert der Energiedienstleister FAMIS die Serverraumkühlung komplett neu im Rahmen eines bestehenden Contracting-Vertrags. Mit dem Austausch der in die Jahre gekommenen Kühlaggregate wird künftig wertvolle Energie eingespart, die Ausfallsicherheit erhöht und dem zusätzlichen Leistungsbedarf an Rechnerkapazitäten entsprochen. Auftraggeber der FAMIS ist der Telekommunikationsdienstleister VSE NET. Jens Mathis vor den alten Rückkühlanlagen auf dem Dach der VSE-Hauptverwaltung. Foto: Armin Neidhardt
FAKT kompakt 7 Mehr Klartext bei der Energiewende gefordert! gen und Projekte einfließen lassen. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten. Wo sehen Sie Potentiale zur Weiterentwicklung des Leistungsspektrums der FAMIS? Der technische Trend geht deutlich in Richtung Einsatz von Wärmepumpentechnologien, auch in größeren Leistungsklassen. Die Kombination mit Power-to-HeatLösungen (Wärme durch Strom erzeugen) führt zu einer klaren Elektrifizierung der Wärmewende. Unser Beitrag zur Wärmewende sind intergierte Energiekonzepte, die zum einen auf einer regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung in Verbindung mit einer bedarfsgerechten Bereitstellung der Wärme basieren. Zum anderen werden dadurch günstige Wärmekosten Herr Schmidt, wie sind Sie im Saarland aufgenommen worden und warum haben Sie sich für FAMIS entschieden? Ich bin sehr herzlich und mit voller Erwartung aufgenommen worden. Die Herausforderungen der Energiewende, die auch FAMIS betreffen, kenne ich nur allzu gut. Daher konnte ich nach einer kurzen Einarbeitung auch schon recht schnell im Tagesgeschehen aktiv werden, was bei vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr positiv aufgenommen wurde. FAMIS ist als Energiedienstleister den logischen nächsten Schritt gegangen und hat die für die Zukunft maßgeblichen Geschäftsfelder Digitalisierung und Elektromobilität in ihr Portfolio integriert. Ein weiterer Vorteil ist unser breiter Kundenstamm aus Kunden der öffentlichen Hand bis hin zu gewerblichen und industriellen Kunden. Wir profitieren dadurch von den gewonnenen Erfahrungen innerhalb dieser Kundengruppen und können sie dadurch auch kundengruppenübergreifend als Mehrwerte in neue Dienstleistunermöglicht. Durch unser Spezialwissen im Betrieb von Schwimmbädern sehen wir Möglichkeiten, als Spezialist in diesem Segment zu wachsen und uns auch über die Landesgrenzen hinaus weiter bekannt zu machen. Von welchen Stärken der FAMIS können Kunden profitieren? Eine wesentliche Stärke der FAMIS liegt darin, dass wir uns als vollwertigen Energiedienstleister und Lösungsanbieter verstehen. Die Erfahrungen, die wir in unseren einzelnen Kerndisziplinen sammeln, lassen wir auch in die jeweils vorgelagerten Projektphasen einfließen, wodurch wir sicherstellen, dass die Energiekonzepte später auch so funktionieren, wie wir es unseren Kunden versprochen haben. Die zunehmende Forderung nach Kosteneffizienz durch unsere Kunden im Bereich des technischen Facility Managements sehen wir nicht als Gefahr, sondern vielmehr als Chance, uns durch Digitalisierung und schlanke Prozesse zukunftsfähig aufzustellen. Das unternehmenseigene Digitalisierungsteam der FAMIS unterstützt uns dabei, neue Ideen zur Prozessoptimierung zeitnah umzusetzen und Anforderungen unserer Kunden effizient zu nutzen, damit unsere Dienstleistungen verzahnter, schneller und transparenter werden. Weitere Infos: alexander.schmidt@famis-gmbh.de Foto: V&B Trends Aber ein Zurück zu fossilen Brennstoffen wird es nicht geben, der Klimawandel schreitet immer schneller voran, die grüne Transformation und damit die Energiewende sind gesetzt. Eine der Kernfragen neben der Finanzierung ist es, wie die Menschen auf diesem Weg mitgenommen und besser eingebunden werden können. Damit beschäftigten sich Fachleute aus Politik, Energiewirtschaft und Forschung auf dem Saarbrücker Energiekongress. Besser erklären und nicht überfordern Wirtschafts- und Energieminister Jürgen Barke betonte die immensen technologischen und finanziellen Herausforderungen der grünen Transformation im Saarland, verwies gleichzeitig auf die Chancen für die Saarwirtschaft. „Die Investition in die CO2-freie Produktion ist eine Investition in Klimaschutz und Sicherheit der Arbeitsplätze.“ Das Saarland habe gute Voraussetzungen, eine Drehscheibe für Wasserstoff in der Großregion zu werden. Der Anfang sei gemacht, aber wir dürften die Unternehmen und Menschen bei der Transformation nicht überfordern, so sein klares Credo. Carolin Schenuit, Vorständin beim Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft in Berlin, forderte von den politisch Verantwortlichen mehr Klartext zu reden, um die Sinnhaftigkeit der Energiewende verständlich zu erklären. „Wir brauchen eine bessere und konkrete Kommunikation in der Breite und schnellere Ergebnisse, damit die Menschen mitmachen.“ Frühzeitige Einbindung der betroffenen Menschen bei Genehmigungsverfahren, Bürgerkontakte, transparente und regelmäßige Kommunikation oder die Beteiligung an Energieprojekten wie Energiegenossenschaften gelten als geeignete Mittel, um die Menschen zu gewinnen und Verständnis für die grüne Transformation zu erzeugen. Beispiele möglicher Bürgerbeteiligungen erläuterte Fabian Reidinger, Leiter der Stabsstelle Zivilgesellschaft und Beteiligung in Baden-Württemberg. Die Lernkurve aus dem KonfliktProjekt Stuttgart 21 sei enorm und hätte deutlich gemacht, dass Projekte am Willen der Bürger vorbei keine Chancen zur regulären Umsetzung hätten. „Die Energiewende wird nicht ohne die Menschen gelingen. Im Gegenteil: Die Bürgerbeteiligung ist eine Investition in die Zukunft und eine Stärkung der Demokratie.“ Janina Heidl von Amprion beispielsweise sieht sich vor allem mit Akzeptanzproblemen beim dringend benötigten Netzausbau konfrontiert. „Es geht heute beim Netzausbau vielmehr um die Frage, wie wir das umsetzen, ob beispielsweise mit Freileitung oder Erdkabel oder ob Leitungen samt Masten woanders verlaufen können. Handlungsoptionen zu haben, ist das A und O in der Kommunikation.“ Zwar könne in der Praxis kein Konsens mit allen Beteiligten erzielt werden, dafür aber die Akzeptanz des Projekts. Heidl plädiert für eine frühzeitige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger im Rahmen von Genehmigungsverfahren, betont aber auch die Herausforderungen wie sich ändernde Rahmenbedingungen, Mehrfachbetroffenheit der Menschen, Zeitmangel aufgrund verkürzter Verfahren und zunehmend mehr Projekten. „Wir brauchen in der Diskussion mehr Verständnis füreinander.“ Weitere Infos: www.izes.de Schleppender Netzausbau, zu geringe Speicherkapazitäten, zu viel ungenutzter Sonnenstrom im Netz, steigende Preise, überbordende Bürokratie und jede Menge Proteste gegen neue Stromleitungen, Verspargelung der Landschaft durch Windkraftanlagen oder Flächenverbrauch durch Solaranlagen. Von der Wärme- und Verkehrswende ganz zu schweigen. Die Komplexität der grünen Transformation scheint immer mehr Menschen zu überfordern und die Sehnsucht nach den guten alten Zeiten zu befeuern. Alexander Schmidt ist seit dem 1. Mai dieses Jahres technischer Geschäftsführer bei der FAMIS. Der Maschinenbauingenieur bringt aus seinen bisherigen Tätigkeiten jede Menge Führungserfahrung und technische Expertise aus dem Bereich Energiedienstleistungen mit. FAKT kompakt hat nachgefragt, welche Impulse er für die Weiterentwicklung der FAMIS geben wird. Nachgefragt
IMPRESSUM Herausgeber: FAMIS GmbH | Sitz der Gesellschaft: Saarbrücken | Verantwortlich: Stefan König | Redaktion: Armin Neidhardt | Gestaltung: Michael Weiss Hauptsitz Preußenstraße 19 66111 Saarbrücken Telefon 0681 607 1000 famis-gmbh.de info@famis-gmbh.de Alzenau Siemensstraße 100 63755 Alzenau Telefon 06023 960 313 Luxemburg 48, route d‘Arlon L-8310 Capellen Telefon 00352 49 62 120 FAKT kompakt 8 Foto: adobestock Trends Fachleuten und Weiterbildungsmöglichkeiten. Zudem überwiegen nach Ansicht vieler Unternehmen die Sicherheitsrisiken; Datenschutz- und Compliance-Richtlinien tun ihr Übriges; hinzu kommt die Komplexität der Integration von KI-Tools in bestehende IT-Systeme. „Die meisten am Markt verfügbaren Tools kommen aus den USA und die Clouds befinden sich auf Servern in Amerika. Das birgt enorme Risiken für die Unternehmensdaten“, gibt Janzen zu und plädiert zunächst für lokale und kleinere Lösungen in den UnterÜber 80 Prozent der Unternehmen haben allerdings keine konkreten Vorstellungen wie sie KI gewinnbringend in der Praxis nutzen können. Angst auf allen Ebenen sei der wesentliche Grund dafür, betont Janzen und versucht mit dem wohl gängigsten Vorurteil, KI baue nur Arbeitsplätze ab, aufzuräumen. „Wir müssen weg von repetitiven Aufgaben in den Unternehmen hin zu mehr Zeit für Kreativität. Zahlen aufbereiten, Standards beantworten, Prognosen tätigen, das kann KI schneller, besser und kostengünstiger. In der freiwerdenden Zeit können Mitarbeitende ganz andere Aufgaben wahrnehmen, die außerdem mehr Spaß machen können. Wichtig in Zeiten des Fachkräftemangels.“ Weitere Hürden für den noch zögerlichen Einsatz von KI-Tools sieht Janzen in fehlenden nutzbaren Anwendungsfällen, in der fehlenden Governance und am Mangel an KInehmen. Janzen empfiehlt interessierten KI-Unternehmen im ersten Schritt immer erst eine umfassende Beratung und Analyse, in welchen Bereichen der Einsatz von KI Sinn machen könnte. Die Einbeziehung aller Abteilungen, der Personal- und Betriebsräte, die Bestimmung eines KI-Beauftragten im Unternehmen, die Aufwandsbetrachtung, klar formulierte Zielsetzungen inklusive Weiterentwicklung und allen voran Aufklärung über KI unter Moderation von KI-Fachleuten stehen am Anfang eines möglichen KI-Einsatzes im Unternehmen. Ängste bei der Belegschaft und bei den Kunden abbauen sowie realistische Erwartungen definieren, was mit KI verbessert werden könne, seien die ersten Schritte auf dem Weg für den erfolgreichen Einsatz von KI. Die Einsatzmöglichkeiten für KITools sind inzwischen sehr vielfältig. Prädestiniert scheint KI für den Kundenservice und im Marketing zu sein. Ob nun 24/7 Beratung, e-Commerce, Werbung oder InfluencerMarketing mittels Avatare, auch beim Coaching oder Recruiting kann KI sinnvoll eingesetzt werden. Letztendlich geht es beim Einsatz von KI um Optimierungsaufgaben, um Mitarbeitende von lästiger Routine zu befreien. Wer erst einmal versteht, dass nicht KI die Menschen am Arbeitsplatz ersetzt, sondern die Menschen, die KITools beherrschen und einsetzen, verliert immer mehr die Angst vor KI. Künstliche Intelligenz, aber wie? Die FAMIS bedankt sich bei allen Kunden, Partnern und Freunden für die Treue, das Vertrauen und die Zusammenarbeit im auslaufenden Geschäftsjahr. Wir wünschen Ihnen allen, Ihren Familien und Freunden besinnliche Feiertage und ein glückliches, erfolgreiches und gesundes Jahr 2025. Unsere Spende geht in diesem Jahr an UNICEF und die Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland e.V.. Avatare, die mit Kunden chatten, Klone, die an Sitzungen teilnehmen, Influencer, die Produkte pushen, Bots, die untereinander kommunizieren … Künstliche Intelligenz (KI) ist auf dem Vormarsch und bahnt sich den Weg in Unternehmen und das nicht erst seit ChatGPT. Zwar setzen erst fünf Prozent der Unternehmen KI strategisch ein, aber immerhin sehen 68 Prozent in der KI reelle Zukunftschancen, sagt Mario Janzen, der Unternehmen in Sachen digitaler Transformation berät und damit auch in KI. Er war Gastredner in Saarbrücken auf Einladung des Wirtschaftsnetzwerks win.saarland.
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