Industrie und Gewerbe, Betreiber von kleineren und mittelgroßen Kraftwerken oder Abfallverwertungsanlagen sowie Stadtwerke aus ganz Deutschland vertrauen ihre Strom produzierenden Anlagen der FAMIS-Muttergesellschaft VSE an. Über einen Pool bietet VSE jeweils für den nächsten Tag so genannte Minutenreserve an die Übertragungsnetzbetreiber für den Regelenergiemarkt an. Regelenergie ist für die Netzstabilität von 50 Hertz technisch notwendig und gewinnt durch die zunehmende Vorrangeinspeisung volatiler Energien wie Sonne, Wind und Co. an Bedeutung. Ist beispielsweise zu viel Stromlast im Netz vorhanden aufgrund der Einspeisung von Erneuerbaren Energien, wird die Erzeugungsanlage für eine zuvor vereinbarte Zeit binnen 15 Minuten abgeschaltet bzw. bei zu wenig Last zugeschaltet. Fachleute sprechen von positiver und negativer Minutenreserve.
Regelenergievermarktung

Anlagen mit 200 Kilowatt und mehr dabei
Mittlerweile können nach entsprechender Präqualifikation, sprich Zulassung, auch kleinere Stromerzeugungsanlagen mit weniger als ein Megawatt installierter Leistung am Pool teilnehmen. Das sind beispielsweise Betreiber von Block-Heizkraftwerken mit mindestens 200 Kilowatt Leistung in kommunalen Einrichtungen, in Krankenhäusern, Hotels oder aus Industrie und Gewerbe oder Notstromaggregate. Die Stromerzeugungsanlagen bilden zusammen im Stromnetz ein virtuelles Kraftwerk. Die Anlagen werden von der VSE auf ihre technische Eignung hin überprüft und zur Steuerung kommunikationstechnisch mit spezieller Fernwirk-Software angebunden. Zudem müssen zuvor Ab- und Zuschaltung zwingend auf den jeweiligen Produktionsprozess des Unternehmens abgestimmt sein.
Ein lohnenswertes Geschäft, denn es gibt nicht nur Geld für die Bereitstellung von Regelenergieleistung, sondern im günstigen Fall noch Geld für die verkaufte Energiemenge, sprich die Kilowattstunden.